Ehemalige Strecken

Mit der Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn zum Gipfel Mecklenburg-Vorpommerns

Der heutige Gipfelsturm ist zu 80% Bahntrassenwandern und 20% hinauf zum höchsten Berg Mecklenburg Vorpommerns.

Los geht es früh in Neustrehlitz. Der Bahnhof ist sehr weiträumig, es zweig(t)en viele Strecken ab. Vor hundert Jahren gab es hier ein munteres Nebeneinander diverser Privat- und Staatsbahnen, welches der Gegend ein unvergleichlich enges Streckennetz beschert hat. Ich gehe zunächst neben der Strecke der Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft nach Osten, durch endlose Kieferplantagen auf teils mit Stahlplatten verstärktem Forstweg.

Der Streckenabschnitt zwischen Thurow und Blankensee ist bereits abgebaut und durch einen schnurgeraden Radweg ersetzt worden. In Blankensee traf die Strecke kurz auf die heute noch in Betrieb befindliche Staatsbahnstrecke nach Neubrandenburg bevor sie wieder nach Osten abzweigt. Hier folgen etwa 20 Kilometer einfach mit "Eisenbahnweg" beschilderter Rad- und Wanderweg, teils Asphalt, teils Waldweg.

In Quadenschönfeld wartet eine besondere Überraschung. Der Bahnhof ist heute ein Ausflugslokal, mit einem glücklicherweise schon geöffneten "Pausenraum" in einem alten und liebevoll eingerichteten Eisenbahnwagen. Es gibt Fritz Kola im Kühlschrank und ein Buch über die Geschichte der Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn-Gesellschaft. Bevor ich weitergehe, kaufe ich noch Honig und Gelee aus der Gegend als Mitbringsel. The Trail Provides!

Der weitere Weg nach Woldegk verläuft lanfschaftlich sehr schön über Felder, zwischen Seen und durch Wald. Ich wundere mich wie schnell sich in einem doch so flachen Land hohe Dammabschnitte und Einschnitte abwechseln. Da haben sie damals kraftig gegraben!

Hinter Woldegk verlasse ich die Bahntrasse, um zum Helpter Berg aufzusteigen. Dieser ist 179müNN hoch, und mit Gipfelkreuz und Gipfelbuch(!) ausgestattet. Rundumsicht: Keine, da mitten im Wald. Aber ich habe ja heute vom Bahndamm aus viele schöne Aussichten gehabt. Bahngeschichte mit dem gewissen Extra, und ein Landesgipfel - was will man mehr?